NEUIGKEITEN/BERICHTE




Besatzmaßnahmen der ASG Müden/Örtze e.V. mit erfolgreich ausgebrüteten Bachforellensetzlingen und Glasaalen

 

(La) Die ASG Müden/Örtze e.V. engagiert sich seit mehr als fünf Jahrzehnten um den Erhalt und die Wiedereinbürgerung von Wanderfischen wie die Meerforelle und den Atlantischen Lachs, aber auch um einen guten Fischbestand der heimischen Salmonidenarten wie Äsche und Bachforelle und dem Aal. Im Jahre 2005 ist der Verein der AOLG „Aller-Oker-Lachs Gemeinschaft beigetreten, und konnte mit einer Auftakt- und Besatzaktion mit jungen Lachsen sogenannten Parrs alle Angelvereine der Örtze begeistern auch diesen Schritt zur Wiedereinbürgerung des Lachses und der Meerforelle mitzugehen und zu unterstützen. Lediglich ein Querverbau in der Örtze, die Mühle in Wolthausen versperrt den aufsteigenden Wanderfischen und anderen Lebensarten den Weg zurück zum Quellgebiet bzw. den Aufwuchsort. Und es gibt noch Probleme in Aller und Weser, die den Aufsteigern wie Lachs, Meerforelle und Aal Probleme bereiten. Es gibt noch viel zu tun.

Seit ca. 10 Jahren bezieht die ASG Müden/Ö. e.V. befruchtete Bachforelleneier im Augenpunktstadium, um diese in geeigneten Nebenbächen in Ihrem Pachtabschnitt unter ständiger Kontrolle selbst aufzuziehen. Der Vorteil der geschlüpften jungen Bachforellenbrut ist ein sehr geringer Verlust, sowie gesunde und vitale Jungfische, die sich in den Nebenbächen sehr gut entwickeln können. Das Engagement unseres 1. Gewässerwartes Marten Ahrens und unserer unterstützenden Mitglieder ist in der Brutzeit zeitintensiv, aber es lohnt sich für den nachhaltigen Erhalt eines gesunden Fischbestandes aller Altersklassen der heimischen Bachforelle im Heidefluss Örtze. Die ASG besetzt aus gutem Grund keine fangfähigen Fische.

 

Anfang Januar 2022 hatte die ASG Müden/Ö. e.V. wieder 25.000 Stück befruchtete Bachforelleneier im Augenpunktstadium erhalten. Die Bachforelleneier wurden durch unseren Gewässerwart auf unsere selbst gebaute, schwimmende Brutanlage bzw. in unseren Brutboxen aufgeteilt.

Um die Verluste so gering wie möglich zu halten, werden die Eier zu Beginn vom Gewässerwart oder einem Mitglied täglich kontrolliert. Bei dem milden Winter, war dies aber kein Problem und die Verlustrate war sehr gering. Ein Vorteil liegt in der guten und sauerstoffreichen Wasserqualität der Brutbäche !

Bereits Anfang März zeichnete sich ein sehr gutes Brutergebnis ab. Am 12.03.2022 war es dann soweit, und die kleinen Bachforellen, bereits ohne Dottersack und sehr kräftig und vital, konnten vorsichtig aus der Brutanlage geholt werden. Anschließend wurden sie von den beteiligten Vereinsmitgliedern und dem Gewässerwart an geeigneten Stellen in der Örtze ausgesetzt.

Ähnlichen Bruterfolg gab es auch in der seit Jahrzehnten betriebenen Brutanlage Wolthausen an der Örtze. Wir bekommen i. d. R. einmal jährlich im Winterhalbjahr über unseren Bezirk Heide 1 noch weitere bereits ausgebrütete Bachforellensetzlinge. In diesem Jahr haben wir ca. 3000 Bachforellensetzlinge aus der Brutanlage erhalten und auch diese an geeigneten Stellen in unserem Pachtgewässer ausgesetzt.

 

Besatz mit Glasaalen (junge Aale) / Aalbesatz in Niedersachsen

 

Wasserkraftwerke und fehlende Durchgängigkeit, massiver illegaler Glasaalhandel, Kormorane – der Europäische Aal (Anguilla anguilla) kämpft gleich an mehreren Fronten ums nackte Überleben. Eine der faszinierendsten Wanderfischarten, einst Speisefisch Nr. 1, wurde durch den Menschen derart dezimiert, dass die Glasaalvorkommen an Europas Küsten Anfang der 2000er Jahren um mehr als 95% zurückgegangen waren. Rote Liste 1, vom Aussterben bedroht – das war die logische Konsequenz.

Mithilfe ihrer Aal-Bewirtschaftungspläne und verpflichtenden Besatzmaßnahmen für alle Mitgliedsstaaten will die EU wiedergutmachen, was über Jahrzehnte zerstört worden ist. Niedersachsens Angelvereine unterstützen und helfen aktiv mit, den starken Rückgang des Aalvorkommens in Europa, ja auch in der Örtze mit Besatz von Glasaalen wieder aufzubauen. , lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Im Jahr 2020 erfolgte die erste Besatzmaßnahme mit ca. 1,0 kg (ca. 3300 Stück) jungen Glasaalen. Eine Wiederholung in 2021 ist aufgrund der Auswirkungen durch die Coronapandemie leider ausgefallen.

Erst in diesem Jahr 2022 konnte die ASG wieder eine Besatzmaßnahme mit Glasaalen in der Örtze durchführen. Dieses Vorhaben wurde mit einer Spende unseres fördernden Mitglieds Jörg Nagel unterstützt, sodass wir unsere Besatzmenge in diesem Jahr verdoppeln konnten. Wir haben am Freitag 11.03.2022 ca. 6700 Glasaale, das entspricht einem Gewicht von ca. 2 kg, geliefert bekommen und an geeigneten Stellen in die Örtze ausgesetzt.

 

Für das Jahr 2023 plant die ASG eine weitere Besatzmaßnahme mit jungen Glasaalen. Eine weitere Spende durch unser förderndes Mitglied Jörg Nagel haben wir bereits erhalten.

 

Die Beschaffung und der Transport wurden von unserem Anglerverband Niedersachsen (AVN) organisiert. An diesem Freitag wurden in Niedersachsen und Hamburg (Elbe) insgesamt ca. 390.000 Glasaale ausgesetzt, das entspricht einen Gewicht von ca. 280 kg und Kosten in Höhe von ca. 105.000 € brutto. Die Kosten belaufen sich pro Kilogramm Glasaal auf 374,5 €/kg brutto !

Durch die Besatzmaßnahmen mit dem Aal erhoffen wir uns, dass wir diese Art auch bei uns in der Örtze, in Niedersachsen und anderen Ländern erhalten können, und diese Wanderfischart nicht ausstirbt.

 

Wichtige Hinweise zur Ausbringung der Besatzfische

 

Bachforellen sowie Glasaale sollten flächig und nach Akklimatisation ausgebracht werden. Ein Beispiel: Bachforellenbrütlinge in hohen Dichten einfach in den nächstbesten tiefen Gumpen auszusetzen, ist nicht sehr erfolgversprechend, da sie dort weder den geeigneten Lebensraum vorfinden, noch ausreichend vor Räubern geschützt sind. Werden die Brütlinge hingegen dem Altersstadium entsprechend in seichten, langsam überströmten Kiesbereichen der Örtze oder nicht trockenfallenden Nebenbächen in kleinen Portionen an vielen Stellen des Gewässers ausgesetzt, steigt für jeden Besatzfisch die Überlebenswahrscheinlichkeit. Auch müssen die Fische unbedingt langsam an die Temperatur des Besatzgewässers akklimatisiert werden. Für eine Temperaturanpassung am Gewässer eignen sich größere Wannen, in denen zum Transportwasser nach und nach frisches Wasser des Besatzgewässers gegeben wird.

 

Die Äsche - Bedrohte Schönheit in Niedersachsens Gewässern

 

Eine echte Schönheit verschwindet still und leise seit Jahren aus Niedersachsens Gewässern: die Äsche (Thymallus thymallus). Die elegante Lachsverwandte war einst so häufig, dass eine ganze Fließgewässerregion nach ihr benannt wurde. In der „Äschenregion“ liegen Flüsse des Berg- und Tieflandes wie Rhume, Oker, Leine und Ilme oder die Heidegewässer Seeve, Ilmenau, Luhe und Örtze. Nicht umsonst sind sie als „höchst prioritäre Gewässer“ eingestuft, quasi die Kronjuwelen der niedersächsischen Gewässerlandschaft. Noch heute sind die Flüsse in vielen Abschnitten ökologisch weitgehend intakt. Trotzdem ist die Äsche in fast allen Gewässern kaum noch vorhanden. Wie in den meisten Bundesländern gilt die Äsche auch in Niedersachsen mittlerweile als „stark gefährdet“ (Rote Liste Kategorie 2). Der langfristige Bestandstrend ist „stark abnehmend“, der kurzfristige Bestandstrend sogar „sehr stark abnehmend“. Im Rahmen der Niedersächsischen Strategie zum Arten- und Biotopschutz, die einen Beitrag zur Umsetzung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt leisten soll, wird die Äsche in den Vollzugshinweisen zum Schutz von Fischarten als Art mit höchster Priorität für Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen aufgeführt.

Wissenschaftler aus ganz Europa sind sich einig: Der Fraßdruck der stark gestiegenen Population des Kormorans (Phalacrocorax carbo sinensis) hat wesentlich zum Einbruch der Äschenbestände beigetragen und eine Erholung verhindert – in ganz Europa. Waren in den 80er Jahren die Äschenbestände vielerorts intakt, sind sie seit Mitte der 90er Jahre in den meisten Gewässern Niedersachsens um über 90 % eingebrochen. Eine Erholung der Bestände konnte auch in den darauffolgenden 25 Jahren in fast keinem Gewässer beobachtet werden. Details zum besorgniserregenden Zustand der Äschenbestände können Sie bei Interesse im Evaluationsbericht zur Niedersächsischen Kormoranverordnung nachlesen. Trotz der akuten Gefährdungssituation der Äsche haben Naturschützer und Behörden den negativen Einfluss der Kormoranprädation lange geleugnet: Vogelschutz rangiert vor Fischschutz. Jetzt ist die Faktenlage erdrückend, doch es ist fast schon zu spät.

In unserem Gewässerabschnitt haben wir noch einen relativ guten Urbestand der Äsche, was auch für eine sehr gute Wasserqualität spricht. Wir setzten alles daran diesen kleinen Bestand zu schützen und ein auch an unserem Gewässer festgestelltes Kormoranproblem, gerade in der Winterzeit, entgegenzuwirken.

 

Wenn Sie mit Ihren Kindern oder Enkelkindern Interesse haben einmal Jungfische im Februar/März mit uns in die Örtze auszusetzen melden Sie sich gerne bei uns.

Natürlich freuen wir uns auch über fördernde Mitglieder oder Sponsoren, die uns bei unserer Arbeit um den Erhalt guter und gesunder Fischbestände finanziell unterstützen möchten.

Unsere Kontaktdaten finden Sie auf unserer Homepage unter www.asg-mueden.de, oder rufen Sie uns einfach unter 05055 941678 an. Wir freuen uns.

 

ALIENS im Wasser

 

In einer der nächsten Ausgaben berichten wir Ihnen über das große Krebsaufkommen des amerikanischen Signalkrebses und die damit verbundenen Probleme. Der amerikanische Signalkrebs breitet sich im Flusssystem Örtze und den Nebenbächen immer mehr aus. Einheimische Krebsarten wie der Edelkrebs werden durch den Vielfraß bedroht.

Sonnenbarsche, Schwarzmundgrundel, Blaubandbärbling, Kanadische Wasserpest, Riesen-Bärenklau und Signalkrebs – abenteuerliche Namen für eine Handvoll unter mehreren Dutzend invasiver und/oder nicht-heimischer Arten. Alle haben in den vergangenen fünfzehn Jahren unsere Gewässer erobert und heimische Arten zum Teil an den Rand der Ausrottung gebracht. Mit “Tricks und Hacke” als blinde Passagiere, Krankheitsüberträger oder Aquarienflüchtlinge.

 

Mit freundlichen Grüßen

ASG Müden/Ö. e.V.

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03.04.2022 - ASG Pressebericht Besatzmaßnahmen
2022_04_03_ASG Pressebericht Besatzmaßna
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Neuer Vorstand der ASG seit dem 12.03.2022

 

1. Vorsitzender                                              2. Vorsitzender
Timo Lange                                                   Olaf Meyer
Heideweg 20                                                 Schulz-Kamp 79
29328 Faßberg                                              29328 Faßberg/OT Müden/Ö.   
Tel.: 05055 / 941678                                    Tel.: 05053 / 900994

  
Kassenwart                                                   Schriftführer
Patrick Milbrandt                                        Lars Meyer
Wiesenweg 29                                              Schulz-Kamp 27
29328 Faßberg/OT Müden/Ö.                 29328 Faßberg/OT Müden/Ö.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

v. l. n. r.: Lars Meyer (Schriftführer), Marten Ahrens (1. Gewässerwart), Olaf Meyer (2. Vorsitzender), Timo Lange (1. Vorsitzender), Patrick Milbrandt (Kassenwart)

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17.03.2022 - ASG Pressebereicht JHV
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Unser neues Mitglied Tim H. hat bei seinem ersten Angeltag Mitte April 2021, während einer Hegefischmaßnahme auf Hecht, diesen wunderschönen Bachforellen-Milchner auf großen Hechtköder gefangen. Nach der Aufnahme wurde der Fisch waidgerecht in sein Element zurückgesetzt.


Hegemaßnahmen der ASG und Futterangebot stimmen

 

Kleiner Fluss, große Bachforelle. Abendstimmung mit kleinem Schwimmwobbler brachte eine große Überraschung an den Haken.

Örtze: Kapitale Bachforelle


Eigentlich hatte Max Lange keine großen Erwartungen, als er seinen Schwimmwobbler am 17.07.2018 in seinem Vereinsgewässer auswarf. Er nutze die letzte halbe Stunde Sonnenlicht aus, und ging ohne große Erwartungen an die Örtze zum fischen.

In einem vielversprechenden Gewässerabschnitt gingen in kurzer Zeit drei Flussbarsche 13, 18 und 22 cm an den Haken. Das Wetter scheint zu stimmen, und der Ehrgeiz weitere Barsche zu überlisten stieg.

Die Örtze ist ein hervorragendes Salmoniden Gewässer mit einem sehr guten Bachforellen- und Äschenbestand. In diesem Gewässer fischte Max Lange, um vielleicht auch die eine oder andere Bachforelle überlisten zu können.

Nach mehr als 20 Würfen ins flache, klare Wasser an einem vielversprechenden Gewässerabschnitt der Örtze, wurde der Schwimmwobbler plötzlich hart attackiert. Ein großer Fisch hing am Haken. Zuerst glaubte Max wie so oft bei so einem harten Einsteigen einen Hecht am Haken zu haben. Aber im Drill verhielt sich der Fisch so ganz anders als Meister Esox. Nach einigen Minuten Drill flussauf und flussabwärts, konnte Max seinen Fisch endlich erkennen: eine große und kapitale Bachforelle. Dem jungen Angler aus Faßberg zitterten die Knie. Würde er diesen Fisch sicher landen können? Doch alles ging gut und so konnte Max eine wunderschön gezeichnete Bachforelle von 47,5 Zentimeter Länge im Kescher landen. Sofort wurde eine WhatsApp Nachricht mit Foto nach Hause abgesetzt. Die Waage zeigte dann ein Gewicht von 1,432 Kilogramm an. Der Fisch war Max´s bislang größte Bachforelle. Das Futterangebot scheint zu stimmen, denn die Bachforelle hatte drei Signalkrebse von ca. 5-8 cm und einige Kleinfische gefressen.

Die Familie, der Vorstand und alle Vereinsmitglieder freuten sich für das jüngste Vereinsmitglied, und bescheinigten Max, dass so eine kapitale Bachforelle in den letzten sehr selten in der Örtze gefangen wurde. Petri Heil.

Übrigens, es warten noch weitere große und interessante Fische und schöne Angelerlebnisse auf den einen oder anderen Jungangler. Der Verein würde sich über neue Mitglieder vor allen Dingen Jugendliche sehr freuen. Vorrausetzung ist selbstverständlich eine bestandene Sportfischerprüfung. Mehr Infos findet man hier auf unserer Homepage.